Was ist Mantrailing?

Mantrailing ist die englische Bezeichnung für Personensuche. Im eigentlichen Sinne bedeutet Mantrailing die Suche eines Hundes nach einer (vermissten) Person.

Der Hund trägt sein Arbeitsgeschirr und bekommt am Anfang der Suche den Geruch der zu suchenden Person in Form eines sogenannten Geruchsartikels (ein Gegenstand mit dem Geruch der zu suchenden Person) zum Anriechen vorgehalten. Diesen individuellen Duft nimmt er auf und kann der Duftspur (Trail) an der langen Leine folgen. Egal, ob diese durch die Stadt, den Wald, über Felder oder ein Dorf führt. Egal, ob diese Spur frisch oder mehrere Stunden oder gar Tage alt ist. Am Ende des Trails (der unterschiedlich lang sein kann) findet der Hund die gesuchte Person und zeigt sie an.

Mantrailing ist aber noch weit mehr:

  • Mensch und Hund müssen sich beide aufeinander einlassen. Der Mensch auf den Hund – und der Hund auf den Menschen. Anders funktioniert es nicht. Der Mensch lernt, seinen Hund „zu lesen“ (was will mir der Hund bei der Suche mit seiner Körpersprache mitteilen?) Dieses „Lesen des Hundes“ müssen die meisten Hundebesitzer erst im Training erlernen. Ihre Beobachtungsgabe für den Hund wird geschärft. Dies nützt ihnen auch im Alltag, denn so verstehen sie Ihren Hund weit besser – und dieser wiederum fühlt sich auch verstanden. So wird die Beziehung Mensch-Hund harmonischer und intensiver.

  • Ängstliche und unsichere Hunde gewinnen durch das Trailen an Selbstvertrauen und Selbstsicherheit. Sie lernen ein Ziel zu verfolgen, mit Frust umzugehen, nicht aufzugeben, nicht auszuweichen, sondern voran zu gehen. Bis sie die aufzuspürende Person gefunden haben.

  • Auch der „normale“ Hund lernt mit Frust umzugehen (z.B.wenn er falsch läuft). Dadurch steigt die Frusttoleranz, was sich auch im Alltag bemerkbar macht. Der Hund kann Dinge, die ihm Frust bedeuten emotional besser verarbeiten, ohne Fehlverhalten zu entwickeln.

  • Dies alles gilt im Übrigen auch für den Hundeführer! Auch dieser gewinnt an Selbstvertrauen, lernt mit Frust (Misserfolg) umzugehen, nicht aufzugeben, Problemstellungen zusammen mit seinem Hund zu lösen und hat damit letztendlich auch positive Erlebnisse.

  • Unruhige Hunde lernen im Training Impulskontrolle, d.h. es wechseln Zeiten gesteigerter, kontrollierter, zielgerichteter Aktivität mit Zeiten der Ruhe und des ruhigen Wartens ab. Viele Hunde können dies am Anfang nicht und lernen es erst im Laufe des Trainings.

  • Hunde mit Einschränkungen ihres Bewegungsapparates (HD, Arthrose, etc.) können trotzdem durch das Mantrailing auslastend, aber zugleich schonend beschäftigt werden.

  • Da das Trailen grundsätzlich angeleint erfolgt, ist es auch für Hunde geeignet, die im Freilauf ohne Leine unkontrollierbar sind und weglaufen.

  • Last but not Least ist Mantrailing eine schöne den Hund (und den Menschen) fordernde und fördernde Freizeitbeschäftigung.

  • Mantrailing kann im Realeinsatz auch Menschenleben retten!

Neugierig geworden? Wer Lust hat mitzumachen, klickt hier.